Aufstieg? Welcher Aufstieg?

Die Tennis-Frauen aus Blasewitz gehen als Regionalliga-Spitzenreiter in die entscheidende Phase der Saison. Vom Sprung in die 2. Liga redet niemand. Das könnte sich aber ändern.

Sächsische Zeitung von Rolf Becker und Alexander Hiller

Wenn die Sprache auf das Wort mit A kommt, guckt Sven Grosse sein Gegenüber mit messerscharfem Blick über seinen Brillenrand hinweg an. „Vom Aufstieg haben wir nie gesprochen“, erklärt der Teammanager des TC Blau-Weiß Blasewitz dann. Es klingt fast so, als würde er das letzte Wort noch extra betonen.

Gut möglich, dass auch Sven Grosse nach diesem Wochenende über diesen Sprung reden wird, ja muss. Denn die Punktspielsaison hätte für die Frauen des Tennis-Regionalligisten aus Blasewitz bislang überhaupt nicht besser verlaufen können. Nach vier Spieltagen sind die Schützlinge von Tomas Jiricka nicht nur ungeschlagen, sondern führen sogar die Tabelle der Regionalliga Südost vor dem ebenfalls verlustpunktfreien Favoriten MTTC Iphitos München an. Das soll möglichst bis zum Punktspielfinale am 19. Juni so bleiben, wo es eventuell zu einem echten Finale zwischen Blasewitz und München kommt.

Am Wochenende müssen die Blasewitzerinnen sogar doppelt ran. Am Sonnabend ab 11 Uhr auf der Anlage im Waldpark gegen TC Augsburg-Siebentisch, am Sonntag beim 1. FC Nürnberg. Von der Papierform her lösbare Aufgaben, denn beide Gegner nehmen mit ausgeglichenem Punktekonto Mittelfeldplätze ein. Allerdings fehlt den Blasewitzerinnen in beiden Spielen erstmals ihre Nummer eins – Irina Maria Bara. Die 21-jährige Rumänin kann bisher eine makellose Bilanz von je vier Siegen in Einzel und Doppel vorweisen. „Aber auch ohne sie bieten wir eine spielstarke Mannschaft auf, in der nun die Armenierin Ani Amiraghyan die Spitzenposition einnimmt. Dazu stehen mit Marlene Herrmann, Emily Welker, Lina Lächler und Sarah-Maria Richter vier heimische Spielerinnen im Aufgebot“, verrät Jiricka.

In der Ostliga kommt es für die Frauen vom TC Bad Weißer Hirsch zum nächsten Abstiegsendspiel. Am Sonnabend ab elf Uhr gastiert das sieglose Schlusslicht TC Lichtenrade Weiß-Gelb beim Neuling. Die Hirsche haben bisher nur einen Sieg errungen und sind Vorletzte. Nur mit einem Sieg können sich die Dresdnerinnen ihre Chancen auf den Klassenerhalt bewahren.

Internes Duell mit Überraschung

 

Derweil trafen zwei internationale Blasewitzer Profis im Laufe ihrer langen Karrieren erstmals aufeinander: der Slowake Andrej Martin und der Weißrusse Uladzimir Ignatik, die beiden besten Spieler aus dem Männer-Zweitligateam.

In Prag endete das erste Duell mit einer Überraschung: Nicht der mit frischem Ruhm von den French Open (3. Runde) gekommene Martin, sondern Ignatik setzte sich durch – und das nach 54 Minuten mit 6:1, 6:2 deutlich. Ignatiks Freude währte nur kurz. Er verlor das Zweitrundenspiel gegen den Deutschen Cedric-Marcel Stebe (25) mit 7:5, 3:6, 0:6.

 

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