Außergewöhnlicher Auftakt

Die Tennisfrauen starten mit einem Sieg in die 2. Bundesliga – und das als Aufsteiger.

Sächsische Zeitung von Rolf Becker

Am Sonntagabend war der Jubel auf der Anlage im Waldpark riesengroß. Da hatten die Frauen von Blau-Weiß Blasewitz in der 2. Tennis-Bundesliga als Neuling mit dem 6:3 gegen Grün-Weiß Luitpoldpark München ihre ersten Punkte gewonnen. Ein Erfolg in dieser Höhe sieht wie eine deutliche Angelegenheit aus, war es aber nicht. Denn nach den Einzeln stand es 3:3, und da war der Ausgang der Partie noch völlig offen. Umso glücklicher war anschließend Cheftrainer Tomas Jiricka – auch, weil er vieles richtig gemacht hatte: „Die Münchner Mannschaft war der erwartet schwere Gegner, zumal sie in Bestbesetzung antrat. Ein Auftaktsieg ist immer besonders wichtig – noch dazu für einen Aufsteiger. Nun können wir die nächsten Aufgaben noch selbstbewusster angehen.“

Die Zuschauer im Waldpark erlebten hochklassige, spannende Duelle mit einigen absoluten Höhepunkten. Am spektakulärsten war sicherlich der erste Auftritt der neu dazugekommenen Tereza Smitkova. Die 22-jährige Tschechin deklassierte in der Spitzenpartie die zwei Jahre jüngere Julia Grabher mit 6:0 und 6:1. Die österreichische Fedcup-Spielerin hatte erst am Tag zuvor das mit 25 000 Dollar Preisgeld dotierte Weltranglistenturnier der Internationalen Tennis-Föderation in Rom als Siegerin beendet. Außerdem punkteten für die Gastgeberinnen die 22-jährige Rumänin Irina Maria Bara, die sich wie in den beiden vergangenen Jahren als Zuverlässigkeit in Person erwies, und der erst 17-jährige deutsche Neuzugang Estella Jäger. Aber es gab auch Enttäuschungen. Dazu gehört besonders, dass die 31-jährige Tschechin Zuzana Zalabska, die bereits zu den echten Urgesteinen zählt, einen schon sicher geglaubten Erfolg vergab. Auch der 27-jährige rumänische Neuzugang Alexandra Catantu und das Mannschaftsküken, die 16-jährige sächsische Freiluft- und Hallenmeisterin Emily Welker, verloren ihre Einzel.

So kam nun alles auf die Doppel an. Da ließ Jiricka sich etwas Besonderes einfallen. Er brachte zwei Spielerinnen, die im Einzel nicht zum Einsatz gekommen waren – mit überraschendem Erfolg. Die 20-jährige Tschechin Miriam Kolodziejova sorgte mit Smitkova für die 4:3-Führung. Danach holte die 25-jährige Nikola Horakova mit Zalabska bereits den alles entscheidenden fünften Punkt. Dass dann auch noch Bara und Cadantu ihr Doppel gewannen, war nur noch Formsache.

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