Blasewitz schlägt in Weinheim auf

Für den ostdeutschen Tennis-Krösus beginnt seine dritte Zweitliga-Spielzeit am Sonntag auswärts

von Rolf Becker Dresdner Neueste Nachrichten

Nun hat das Warten auf den Punktspielbeginn der 2. Tennis-Bundesliga der Männer ein Ende. Zwei Wochen später als in der 1. Liga geht es auch in dieser Spielklasse endlich los. Blau-Weiß Blasewitz startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim TC Weinheim in seine dritte Zweitligasaison in Folge. Das Auftakt-Wochenende ist übrigens das einzige, an dem es nur einmal um Punkte geht. Danach wird bis zum Finale, das schon am 14. August über die Bühne geht, im Freitag-Sonntag-Rhythmus gespielt. Bei der mit neun Mannschaften startenden Gruppe Süd der 2. Bundesliga haben die Dresdner ausgerechnet beim Punktspielfinale ihren spielfreien Tag.

Die Blasewitzer bekommen es in dieser Saison mit keinem Absteiger aus der 1. Bundesliga zu tun, weil sich der 1. FC Nürnberg gleich bis in die Bayernliga zurückstufen ließ. Zudem hatte der Erfurter TC Rot-Weiß seine Mannschaft schon vorm vorjährigen Punktspielbeginn aus der 1. Liga zurückgezogen. Seitdem ist Blau-Weiß Blasewitz die am höchsten spielende Tennis-Mannschaft der neuen Bundesländer. Da durch diese Konstellation ein Platz in der Gruppe Süd der 2. Bundesliga frei geworden ist, gibt es diesmal drei Neulinge. Neben dem Südost-Meister SpVgg Hainsacker und dem Südwest-Titelträger BASF TC Ludwigshafen rückte der Südost-Zweite TC Amberg am Schanzl noch nach.

Ein Blick auf die Mannschaftsbesetzungen zeigt aber, dass die drei Aufsteiger denen der sechs alteingesessenen Teams, zu denen neben TC Wolfsberg Pforzheim, TC Weinheim, SC Uttenreuth, TC Großhesselohe und TV Reutlingen inzwischen auch Blau-Weiß Blasewitz zählt, an Klasse in nichts nachstehen. In allen Teams sind fast nur Weltranglistenspieler im Einsatz. Eine spannende Saison mit offenem Ausgang sowohl im Kampf um den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga als auch gegen den Abstieg steht bevor.

Die Blasewitzer belegten im Vorjahr mit 10:6 Punkten den dritten Platz und verbesserten sich damit gegenüber 2014 um einen Rang. Eine Platzierung in dieser Region sollte für die Schützlinge von Tomas Jiricka auch diesmal erreichbar sein. Der langjährige tschechische Cheftrainer ist sich sicher, dass „wir eine starke Mannschaft ins Rennen schicken können, mit der wir zumindest den sicheren Klassenerhalt schaffen werden.“ Dafür sollen auch die drei Neuen Jan Satral, Zdenek Kolar und Vaclav Safranek aus Tschechien sorgen. Der 25-jährige Satral hat erst kurz vor Punktspielbeginn mit dem Sieg beim ATP-Challenger-Turnier in Marburg und der Qualifikation für das Hauptfeld der German Open in Hamburg seine Klasse unter Beweis gestellt. Dadurch nimmt er nun bei den Blasewitzern hinter dem Slowaken Andrej Martin und vor dem Weißrussen Uladzimir Ignatik den zweiten Platz ein.

Am Sonntag führt Satral beim Auftaktspiel in Weinheim das Dresdner Team sogar an, weil Martin für das Daviscup-Team seines Landes im Einsatz ist. Zum Blasewitzer Aufgebot in Weinheim gehören außerdem Uladzimir Ignatik sowie die vier Tschechen Vaclav Safranek, Michal Schmid, Michal Franek und Lubomir Majsajdr. „Leider ist der junge Deutsche Peter Heller schon seit Monaten verletzt und fällt mindestens für die ersten fünf Spiele aus. Christian Haupt soll vorrangig in den Heimspiele eingesetzt werden“, erklärt Jiricka die Aufstellung.

Die bisherigen zwei Vergleiche mit Weinheim endeten mit Blasewitzer Siegen. Im Vorjahr wurde im Waldpark mit 6:3, 2014 auswärts mit 5:4 gewonnen. „Das zählt aber am Sonntag nichts mehr. Ich erwarte ein sehr schweres Match, auch wenn ich nicht glaube, dass die Weinheimer ihre nominelle Nummer eins John Millman aufbieten werden“, so Jiricka. Der 27-jährige Australier schaffte es in diesem Jahr in Wimbledon immerhin bis in die dritte Runde und verlor dort erst gegen den späteren Sieger Andy Murray. Satral wird es im Spitzenspiel wohl mit einem alten Bekannten zu tun bekommen: mit seinem 29-jährigen Landsmann Marek Michalicka, der bis zum vorigen Jahr noch für Blasewitz spielte.

Zurück