Blasewitzer in der Hängepartie

Auch Andrej Martin braucht viel Geduld in Wimbledon

Dresdner Neueste Nachrichten von Rolf Becker

London. Das Blasewitzer Tennis-Ass Andrej Martin musste auf seinen ersten Auftritt in Wimbledon lange warten. Der 26-jährige Slowake hatte bisher im Einzel zwar schon dreimal die Qualifikation für das traditionsreichste Tennis-Turnier der Welt bestritten, doch die wird auf der Anlage im Londoner Stadtteil Roehampton ausgetragen. In diesem Jahr nun hat es Martin im Doppel zusammen mit dem zwei Jahre älteren Chilenen Hans Podlipnik-Castillo erstmals ins Wimbledon-Hauptfeld geschafft.

Immer wieder einsetzender Regen brachte vor allem die Spiele im Doppel arg in Verzug. Statt wie geplant spätestens am Mittwoch kam es für Martin/Podlipnik-Castillo nun erst gestern zum Erstrundenmatch gegen die schwedischen Routiniers Johan Brunström und Andreas Siljeström. Aber auch da war noch einmal viel Geduld erforderlich. Der Beginn, der für 12 Uhr deutscher Zeit vorgesehen war, verzögerte sich immer wieder. Ehe gegen 13 Uhr beide Duos zum ersten Mal den Court 9 betraten, erlebten die Zuschauer immer wieder ein Spektakel, das für Wimbledon nicht ungewöhnlich ist. Denn dreimal wurde der Platz mit Planen, die auch zum Zelt aufgeblasen werden können, abgedeckt und wieder frei gemacht. Das muss immer ganz schnell passieren, weil auch ein kurzer Schauer die Plätze viel länger als auf Sand unbespielbar machen würde. Die Kontrahenten hatten sich noch nicht einmal eingeschlagen, als es wieder zu regnen begann. Erst weitere drei Stunden später, also nach 16 Uhr, konnte es endlich losgehen, nun aber bei strahlendem Sonnenschein.

Der hielt aber nicht bis zum Ende der Partie durch. Denn beim Stande von 3:3 im dritten Satz gab es wieder einen kräftigen Schauer, der erneut zum Abbruch zwang. Dabei hätten es Martin/Podlipnik-Castillo, die gegen die favorisierten Schweden eine starke Partie lieferten, sogar schon in zwei Sätzen für sich entscheiden können. Den ersten gewannen sie nach 30 Minuten mit 6:3 und waren auch im zweiten Satz dem Sieg näher als die Schweden. Doch beim 6:6 ging es in den Tiebreak, und da schafften Brunström/Siljeström mit 7:4 den Ausgleich. Der Ausgang der Hängepartie ist offen.

Am Donnerstag hatte am späten Abend bei schon hereinbrechender Dunkelheit ein Ex-Blasewitzer für eine echte Sensation gesorgt. Denn der 22-jährige Tscheche Jiri Vesely, der 2012 und 2013 für das Waldpark-Team spielte, warf mit 7:6 (7:4), 7:6 (7:5), 7:6 (7:3) den gleichaltrigen Österreicher Dominic Thiem aus dem Rennen. Thiem, der vor kurzem das Rasenturnier von Stuttgart gewann, ist die Nummer acht der Weltrangliste.

Zurück