Blasewitzer kassieren Heimniederlage

Dresdner Tennis-Zweitligist unterliegt Großhesselohe 3:6

von Rolf Becker Dresdner Neueste Nachrichten

Dresden. Die Überraschung ist am Freitag im Waldpark ausgeblieben. Der TC Großhesselohe hat in der 2. Tennis-Bundesliga auch am vierten Spieltag mit dem 6:3-Sieg gegen Blau-Weiß Blasewitz seine weiße Weste bewahrt und die alleinige Tabellenführung in der Gruppe Süd behauptet. Doch die Blasewitzer lieferten dem Favoriten mit ersatzgeschwächter Mannschaft einen Riesenkampf, der erst nach siebenstündiger Spielzeit entschieden war. Dafür bekam die Truppe vom Teammanager Sven Grosse ein dickes Lob:„Nie hatte ich für möglich gehalten, dass diese Mannschaft den Ausgang so lange völlig offen halten kann. Kämpferisch sind unsere Spieler bis an ihre absoluten Grenzen gegangen, aber auch spielerisch haben sie ihr Bestes gegeben.“

Warum bestritten die Blasewitzer dieses Spiel praktisch mit dem letzten Aufgebot? Andrej Martin, Uladzimir Ignatik und Zdenek Kolar fehlten, weil sie bei ATP-Turnieren noch im Rennen sind. Auch der Einsatz von Jan Satral war unmöglich, weil der Tscheche die Rückenverletzung, die er sich in dieser Woche beim ATP-Turnier in Prag zugezogen hatte, doch noch nicht auskuriert hat. Dadurch musste Vaclav Safranek, nominell nur die Nummer fünf seiner Mannschaft, die Spitzenposition besetzen. Die Gäste, die mit Weltranglistenspielern aus Belgien, Finnland, Schweden und Deutschland antraten, konnten so in den sechs Einzeln durchweg deutlich höher platzierten Spieler einsetzen. Was anderes als eine haushohe Niederlage sollte da herauskommen? Doch die „Rumpftruppe“ leistete tolle Gegenwehr, ging sogar mit 2:1 in Führung. Der 27-jährige Tscheche Michal Franek, der schon seit 2009 für Blasewitz spielt, sorgte zunächst mit dem 6:4, 7:6-Sieg gegen Hannes Wagner für das 1:1. Zuvor hatte sich der an zweiter Stelle aufgebotene gleichaltrige Tscheche Michal Schmid dem Schweden Christian Lindell trotz tapferer Gegenwehr mit 4:6, 3:6 geschlagen bekennen müssen. Und dann brachte mit dem 28-jährigen Lubomir Majsajdr, der nach zweieinhalb Stunden Marcel Zimmermann mit 7:6, 5:7, 10:6 niederrang, ein weiterer Tscheche die Gastgeber sogar 2:1 nach vorn. Dennoch gingen die Rand-Münchner mit einer 4:2-Führung in die Doppel. Safranek musste sich im Spitzenspiel dem Belgier Arthur de Greef 2:6, 4:6 geschlagen bekennen. Auch Christian Haupt und der Slowake Juraj Masar verloren.

In den Doppeln gab es keine Wende mehr, doch Franek/Haupt konnten noch einen Punkt holen. Auch wenn es damit nicht zu einem Sieg reichte, wurde die Blasewitzer Truppe von den 250 Zuschauern mit viel Beifall belohnt. Schon am Sonntag stehen die Dresdner beim Vorjahreszweiten TC Wolfsberg Pforzheim, der die SpVgg Hainsacker 6:3 bezwang, vor der nächsten sehr schweren Aufgabe.

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