Blasewitzer mit vier Neuen und drei Abgängen

Tennis: Herren-Mannschaft für 2. Bundesliga steht

von Rolf Becker, Dresdner Neueste Nachrichten

Dresden. Bis zum Punktspielbeginn in der 2. Tennis-Bundesliga der Herren vergeht zwar noch etwas Zeit, doch die Mannschaft des TC Blau-Weiß Blasewitz steht. Die Wechselfrist ist längst abgelaufen, und danach sind im Tennis im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten keinerlei Veränderungen in der Besetzung mehr möglich. Gleich vier Neue sind bei der am höchsten spielenden Herren-Mannschaft der neuen Bundesländer hinzugekommen. Die Blasewitzer Verantwortlichen mit dem Vereinspräsidenten Michael Stephan und dem Teammanager Sven Grosse an der Spitze sind sich darin einig, dass dadurch die drei Abgänge mehr als nur kompensiert werden können. Von der vorjährigen Mannschaft haben der Slowake Norbert Gombos, der aber nur nominell der Spitzenspieler war, weil er im vorigen Jahr in keinem Spiel zum Einsatz gekommen ist, sowie die beiden Tschechen Dusan Lojda und Marek Michalicka diesmal keinen neuen Vertrag mehr bekommen.

Bei den vier Zugängen ist die Handschrift des nun schon seit 2009 beim Blasewitzer Club als Cheftrainer tätigen 38-jährigen Tschechen Tomas Jiricka erkennbar. Denn bei dem Quartett handelt es sich mit Jan Satral (25), Vaclav Safranek (21), Zdenek Kolar (19) und Tomas Musil (23) durchweg um Tschechen. „Bei der Auswahl der Spieler, die für uns interessant sind, steht im Vordergrund, dass es sich möglichst um solche handelt, die neben ihrer aktuellen Spielstärke auch noch Potential haben, sich weiter zu entwickeln. Bei den Männern, die wir für uns gewinnen konnten, bin ich mir sicher, dass diese Voraussetzung gegeben ist“, unterstreicht Jiricka.

So steht vor allem Zdenek Kolar erst ganz am Anfang seiner Entwicklung. Der junge Mann wurde im letzten Jahr tschechischer Jugendmeister und geht nun bei ATP-Turnieren auf Punktejagd bei den Herren. Deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass er in der aktuellen Weltrangliste vom Montag als Nummer 483 schon zu den Top 500 zählt. Vor kurzem bezwang er im kroatischen Opatija Peter Torebko, der 2010 und 2011 bei den Blasewitzern die Spitzenposition besetzte, mit 6:4, 6:4. Unabhängig von seiner Detailkenntnis des tschechischen Tennis hätte Jiricka natürlich sehr gern noch einen weiteren Deutschen für das Team gewonnen. „Doch auch nur annähernd gleichstarke deutsche Spieler sind wesentlich teurer“, stellt der für die Finanzen des Profiteams verantwortliche Sven Grosse fest. Um die Entwicklung des eigenen Nachwuchses noch schneller voranzubringen, werden die aktuell hoffnungsvollsten männlichen Talente des Clubs, die beiden 14-jährigen Paul-Philipp Schön und Franz Assmann in dieser Saison mit den Zweitliga-Profis trainieren.

So bleibt es wie in der vorigen Saison bei zwei Deutschen im Aufgebot. Das sind der 23-jährige Peter Heller, der im Vorjahr vom TC Amberg am Schanzl in den Waldpark gekommen ist, und das 32-jährige Blasewitzer Urgestein Christian Haupt. Die Doppelspitze bilden wie in der vorigen Saison der 26-jährige Slowake Andrej Martin und der ein Jahr jüngere Uladzimir Ignatik. Zum Aufgebot gehören weiter wie gehabt die drei Tschechen Michal Schmid, Michal Franek und Lubomir Majsajdr sowie der Slowake Juraj Masar.

Wenn sich die Blasewitzer in ihrem dritten Jahr in der 2. Bundesliga wie bisher geschafft weiter steigern sollte, dann müssten sie in dieser Saison mindestens auf dem zweiten Platz landen. Denn bei der Premiere in dieser Spielklasse wurden die Blau-Weißen 2014 Vierter und im Vorjahr schon Dritter. Die Blasewitzer Verantwortlichen bleiben aber bescheiden: „Ziel ist der Klassenerhalt. Das ist auch nicht tief gestapelt. Wir fühlen uns zwar gut gerüstet, doch bei einem Blick auf die Besetzungen der anderen Mannschaften wird deutlich, dass auch unsere Konkurrenz nicht geschlafen hat. Soviel ist jedenfalls klar: Den Dresdner Sportfans wird auch in diesem Sommer im Waldpark großartiges Tennis geboten“, ist Sven Grosse sicher. Die Blasewitzer gehören auch 2016 wieder der Gruppe Süd der zweithöchsten deutschen Spielklasse an und bestreiten die vier Heimspiele gegen die Spielvereinigung Hainsacker, TC Großhesselohe, BASF TC Ludwigshafen und TC Amberg am Schanzl.

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