Blasewitzerin gelingt fast ein Titel-Triple
Tennis: Spannende Endspiele bei den Leipzig Open
von Rolf Becker, Dresdner Neueste Nachrichten
LEIPZIG. Neun Tage Spitzentennis endeten gestern bei den Leipzig Open mit den Endspielen der beiden Turniere. Das zum zweiten Mal ausgetragenen ITF-Turnier der Damen, bei dem es um Weltranglistenpunkte und 15000 Dollar Preisgeld ging, endete etwas überraschend mit dem Sieg der ungesetztenValeriya Strakhova.
Die 20-Jährige aus der Ukraine hatte schon im Viertelfinale die Vorjahressiegerin Rebecca Sramkova (Slowakei) mit 7:6 (7:2), 5:7 und 6:0 aus dem Rennen geworfen und bezwang im Endspiel die ein Jahr ältere Tschechin Jesika Maleckova mit 7:6 (9:7) und 6:1. Im kommenden Jahr erfährt das aktuell bedeutendste Tennis-Turnier in Ostdeutschland noch eine weitere Aufwertung. Denn das Preisgeld wird auf 25000 Dollar erhöht, und dadurch gibt es deutlich mehr der begehrten Weltranglistenpunkte zu holen.
Bei der gleichzeitig ausgetragenen 17. Auflage der Internationalen Sächsischen Tennis-Meisterschaften der Damen und Herren haben sich die Dresdner Asse gut geschlagen, doch zu einem durchaus möglichen Turniersieg hat es dann am Ende nicht gereicht. Die 29-jährige Tschechin Zuzana Zalabska, die seit einem Jahrzehnt im Waldpark spielt, verpasste nach ihren Siegen 2013 und 2014 das greifbar nahe Triple denkbar knapp.
Gegen die 18-jährige Schweizerin Jil Teichmann, die es in diesem Jahr beim Juniorenturnier der French Open bis ins Viertelfinale schaffte, verlor das Blasewitzer Urgestein im Endspiel nach mehr als zwei Stunden Spielzeit mit 6:7 (3:7) und 4:6. "Ich hatte mir viel vorgenommen, doch mein linkes Knie machte mir im Verlauf des Spiels immer mehr zu schaffen", ärgerte sich Zalabska im Anschluss. An der späteren Turniersiegerin Teichmann war vorher auch schon die ebenfalls für Blasewitz spielende 21-jährige Akteurin Ani Amiraghyan aus Armenien hauchdünn mit 7:5, 5:7 und 6:7 (1:7) gescheitert. Diese Partie war nach mehr als drei Stunden Spielzeit erst nach Mitternacht unter Flutlicht beendet worden.
Bei den Herren ging der für Blasewitz spielende Michal Schmid als Nummer eins der Setzliste ins Rennen, doch der 26-jährige Tscheche konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden. Schon im Halbfinale schied er mit 2:6 und 2:6 gegen den Ungarn Attila Balazs aus. Überlegener Turniersieger wurde letztlich der für den gastgebenden Leipziger TC 1990 spielende 30-jährige Brasilianer Leonardo Kirche, der im Finale Attila Balazs beim 6:3 und 6:2 keine Chance ließ. In der Nebenrunde gab es für Dresdner Teilnehmer immerhin Achtungserfolge, denn die endete mit den Siegen von Emily Welker (Blau-Weiß Blasewitz) und Benedict Minkner (SV Dresden-Mitte).