Blasewitzerin wird erst im Endspiel gestoppt

von Rolf Becker, Dresdner Neueste Nachrichten

Dresden/Antalya. Seit dem Vorjahr ist eine junge Spielerin aus dem fernen Armenien eine feste Größe beim Tennis-Drittligisten Blau-Weiß Blasewitz. Der Einstand von Ani Amiraghyan, wie die junge Frau, die in der Hauptstadt Jerewan zu Hause ist, heißt, war erfolgreich. Sie kam in allen sieben Spielen im Einzel zum Einsatz und brachte es auf eine 5:2-Bilanz. Auch für die Saison 2016 ist sie wieder fest eingeplant, und wird dann in den beiden Punktspielmonaten Mai und Juni wieder eine richtige Dresdnerin.

Doch aktuell geht die 22-Jährige bei Weltranglistenturnieren auf Punktejagd. In der Weltrangliste nahm sie am 12. August 2013 schon einmal den 399. Platzein. Doch als sie letzten Mai nachDresden kam, war ihr Name schonwieder verschwunden. „Ich konnte es mir einfach finanziell nicht mehr leisten an solchen Turnieren teilzunehmen, zumal die ja fast durchweg weit entfernt von meiner Heimat stattfinden“, erklärt Ani Amiraghyan. Allgemein meint man ja, dass Tennisspieler zu den Bestverdienern unter den Sportlern zählen. Das trifft aber nur mit Sicherheit für jene zu, die sich unter den Top 100 der Welt etabliert haben. Für die meisten anderen ist es ein Verlustgeschäft, besonders für die, die in den unteren Turnierkategorien in Aktion sind.

Zu jenen zählt auch noch die für Blasewitz spielende Armenierin. Sie steht schon seit Mitte Januar in der Türkei am Netz, wo Woche für Woche im bekannten Badeort Antalya mit 10 000 Dollar Preisgeld dotierte ITF-Turniere der Future-Serie stattfinden. Dort kam sie Mitte Januar bis ins Viertelfinale. Dafür wurden ihr zwei Punkte gutgeschrieben, durch die sie in der Weltrangliste auf den 719. Platz hoch kletterte. Damit ist sie schon besser platziert als das Blasewitzer Urgestein Zuzana Zalabska aus Tschechien (788). Noch besser lief es für sie aber vergangene Woche ebenfalls in Antalya. Da wurde ihr Siegeszug erst am Sonntag im Endspiel von der 21-jährigen Türkin Basad Eraydin, die fast 500 Plätze vor ihr in der Weltrangliste steht, mit 3:6, 6:4, 6:2 gestoppt. Zuvor hatte die Blasewitzerin sechs Spiele gewonnen, erst zwei in der Qualifikation und dann vier im Hauptfeld, und auch die fast durchweg gegen höher platzierte Spielerinnen. Der Einzug ins Endspiel brachte ihr sieben Punkte, die aber erst kommenden Montag in der Weltrangliste erscheinen.

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