Blasewitzerinnen rundum zufrieden

Tennis-Damen aus dem Waldpark haben in ihrem ersten Zweitliga-Jahr nach langer Pause überzeugt

Dresdner Neueste Nachrichten von Rolf Becker

Dresden. Die Herren von Blau-Weiß Blasewitz gehörten drei Jahre lang der 2. Bundesliga an und waren damit die am höchsten spielende Tennis-Mannschaft aus den neuen Bundesländern. Aus der sind sie nie abgestiegen, sondern ließen sich bekanntlich nach Abschluss der vorjährigen Saison in die Ostliga zurückstufen. Nun haben die Blasewitzer Damen die Erfolgsgeschichte ihres Clubs nahtlos fortgesetzt. Sie sind erstmals nach elf Jahren wieder in der 2. Bundesliga vertreten und haben diese Saison am vorigen Wochenende mit einem sehr guten vierten Platz beendet, der den sicheren Klassenerhalt bedeutet.

Die Schützlinge des langjährigen Blasewitzer Cheftrainers Tomas Jiricka errangen drei Siege und mussten drei Niederlagen einstecken. Blasewitz bezwang jeweils auf heimischer Anlage im Waldpark die Absteiger Grün-Weiß Luitpoldpark München mit 6:3 und Weiß-Blau Würzburg mit 7:2 sowie den späteren Zweiten TC Großhesselohe mit 6:3. Verloren haben die Dresdnerinnen bei Blau-Weiß Vaihingen/Rohr in Stuttgart mit 4:5 sowie beim späteren Staffelsieger und Erstligaaufsteiger BASF TC Ludwigshafen und Olympia Lorsch jeweils mit 2:7.

Jiricka bezeichnet dieses Abschneiden als „einen hervorragenden Erfolg. Denn es handelt sich um eine Profi-Liga, in der alle Mannschaften ausgezeichnet besetzt sind. Da muss jeder einzelne Sieg sehr hart erkämpft werden. Es hat sich gezeigt, dass wir schon in der Saisonvorbereitung sicher nicht alles, aber vieles richtig gemacht haben.“ Vor allem die beiden Neuzugänge, die 22-jährige Tereza Smitkova und die fünf Jahre ältere Rumänin Alexandra Cadantu haben sich wie erhofft als die großen Verstärkungen erwiesen. „Ihre Bilanzen zeigen, dass wir ohne sie den Klassenerhalt sicher nicht geschafft hätten“, ist Jiricka überzeugt. Nahezu gleichermaßen erfolgreich waren aber mit der 22-jährigen Rumänin Irina Maria Bara und der zwei Jahre jüngeren Tschechin Miriam Kolodzielova auch zwei Spielerinnen, die im letzten Jahr schon sehr großen Anteil am Titelgewinn in der Regionalliga Südost und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga hatten.

Solche Erfolgsbilanzen können die sechs eingesetzten heimischen Spielerinnen noch nicht vorweisen. Aber das war auch nicht zu erwarten, zumal bei ihnen zudem Verletzungen hinzukamen. So konnte Sachsenmeisterin Emily Welker nicht alle Spiele bestreiten, und Lina Lächler traf es noch härter. Sie konnte nämlich überhaupt nicht zum Einsatz kommen. „Aber gerade für unsere hoffnungsvollen Talente ist die 2. Bundesliga enorm wichtig. Nur gegen so starke Spielerinnen können sie die nötige Erfahrung für große Matches erwerben. Und dazu gehört viel Geduld“, so Jiricka.

Elf Jahre sind eine sehr lange Zeit. Dennoch hat mit der Tschechin Zuzana Zalabska tatsächlich eine aktuelle Spielerin dieses Jahr 2006 noch als Aktive in der zuvor letzten Blasewitzer Zweitligamannschaft erlebt. Danach hielt sie ihrem Verein immer die Treue, ganz gleich, ob er in der Regionalliga oder Ostliga spielte – ein echtes Blasewitzer Urgestein also. Auch in dieser Saison erfüllte die inzwischen 31-Jährige mit einer Gesamtbilanz von 7:5 mehr als nur ihre Pflicht.

Nicht nur Jiricka hat es zudem riesig gefreut, dass die Blasewitzer Damen bei ihren Anhängern gut angekommen sind. Das beweisen die Zuschauerzahlen, die von Spiel zu Spiel immer mehr anstiegen. „Unsere Fans haben keinen Unterschied gemacht, ob es sich um eine ausländische oder heimische Spielerin handelte. Alle wurden begeistert angefeuert. Auch die Zuschauer haben ihren Anteil daran, dass wir unser Saisonziel Klassenerhalt klar erreicht haben“, unterstreicht Jiricka.

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