Blau-Weiß Blasewitz sucht neuen Tennis-Trainer

Thomas Völker wechselt in zwei Monaten überraschend nach Bayern

Dresdner Neueste Nachrichten von Rolf Becker

Dresden. Diese Personalie kommt wirklich überraschend. Letzten Sonntag hatte Thomas Völker als Trainer die Herrenmannschaft des TC Blau-Weiß Blasewitz noch zum erstmaligen Gewinn des Meistertitels in der Ostliga und damit zum Aufstieg in die Regionalliga Südost geführt. Doch nur wenige Tage steht nun fest, dass der 33-Jährige schon am 31. August den Verein in Richtung Bayern verlassen wird.
Thomas Völker ist seit dem 1. Januar 2012 Chef der Blasewitzer Tennis-Schule „Blau-Weiß“, deren Leitung er damals von Melanie Rehmann übernommen hat. Sie ist mit Abstand die größte, leistungsstärkste ihrer Art in den neuen Bundesländern. Mit weiteren haupt- und nebenamtlich tätigen Trainern werden von ihr ständig etwa 300 Tennisspielerinnen und -spieler aller Altersstufen in Sachen Tennis unterrichtet. Mit dem Weggang von Völker verliert aber auch der Sächsische Tennis-Verband (STV) seinen Landestrainer. Zudem muss sich das Sportgymnasium Dresden in Zusammenarbeit mit dem STV einen neuen Lehrer für die dort lernenden Tennistalente suchen.
Thomas Völker beginnt am 1. September seine Tätigkeit an der Tennis Base in Oberhaching. In der am südlichen Stadtrand von München ansässigen Sportschule befindet sich das Trainingszentrum des Bayerischen Tennis-Verbands, der der mitgliederstärkste in Deutschland ist. Gleichzeitig ist dort eines von drei Bundesleistungszentren des Deutschen Tennis-Bundes ansässig. Konkret übernimmt er die Verantwortung für das Training der jüngsten Talente in der Altersklasse U 12.
„Die Entscheidung zum Wechsel ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Schon deshalb nicht, weil ich beim TC Blau-Weiß Blasewitz als noch junger Trainer eine wirklich namhafte und erfolgreiche Tennisschule leiten und darüber hinaus weitere sehr wichtige Aufgaben übernehmen durfte. Doch ich sehe mich auch selbst als Tennis-Trainer längst noch nicht vollkommen und möchte mich weiterentwickeln. Und da bin ich fest davon überzeugt, dass ich das im aus meiner Sicht hervorragend aufgestellten Bayerischen Tennis-Verband am besten kann. Zudem wurde mir dort eine Aufgabe angeboten, für die ich mich selbst am geeignetsten fühle, nämlich mit dem Jüngsten zu trainieren“, nennt Völker die Gründe für seinen Wechsel.
Frank Lepschy, der Leiter des Fördervereins des TC Blau-Weiß Blasewitz, dem die Tennisschule „Blau-Weiß“ zugeordnet ist, meinte dazu: „Natürlich hätten wir Thomas Völker noch gern weiter beschäftigt, zumal er einen Vertrag bis 2022 hatte. Aber wir werden ihm keine Steine in den Weg legen, wenn er sich unbedingt verändern will. Auf der anderen Seite bietet ein solcher Wechsel aber auch die Chance, bestimmte Dinge sowohl sportlich als auch organisatorisch neu zu regeln “, so Frank Lepschy. Die Frage, wer seine Nachfolge antreten könnte, sei von ihm natürlich noch nicht zu beantworten. „Sicher bin ich auf jeden Fall, dass wir da eine sehr kompetente Lösung finden. Denn unsere Tennisschule hat sich inzwischen einen sehr guten Namen in ganz Deutschland gemacht. Die Suche nach einem Nachfolger werde ich natürlich im engen Zusammenwirken mit dem Vorstand des TC Blau-Weiß Blasewitz in Angriff nehmen.“
Der Blasewitzer Vereinspräsident Michael Stephan, der nun schon über acht Jahre an der Spitze des mit Abstand größten und leistungsstärksten Tennis-Vereins in den neuen Bundesländern steht, formuliert seine Anforderungen an den neuen Chef der Tennisschule so: „Für uns ist besonders wichtig, dass wir im Leistungssport durch die zielgerichtete Förderung unserer eigenen Talente weitere deutlich spürbare Fortschritte machen. Darauf sollte in Zukunft der Schwerpunkt der Arbeit in unserer Tennisschule gerichtet sein.“

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