Der größte Schaden ist abgewendet

Die Blasewitzer Männer werden nicht aus der Tennis-Ostliga verbannt. Das geplatzte Derby wird mit 9:0 für SV Mitte gewertet. Dem Klub hilft das Urteil nicht.

Sächsische Zeitung von Rolf Becker

Die Hängepartie ist beendet, die endgültige Entscheidung in der Tennis-Ostliga der Männer endlich gefallen. Zugunsten des TC Blau-Weiß Blasewitz, drei Tage nach dem eigentlichen Saisonschluss.

Ein Blick zurück: Ausgerechnet das Stadtderby zwischen dem SV Dresden-Mitte und dem TC Blau-Weiß Blasewitz war am 12. Juni geplatzt, weil die Gästemannschaft zu spät in kompletter Formation auf dem Spielgelände im Ostragehege erschienen war. Über Blasewitz drohte das Damoklesschwert eines Zwangsabstiegs. Dazu wäre es gekommen, wenn das Sportgericht zu der Ansicht gekommen wäre, dass es sich um einen selbst verschuldeten Nichtantritt der Blasewitzer gehandelt hätte. Doch das Waldpark-Team konnte glaubhaft darlegen, dass es nur wegen des am 12. Juni stattfindenden Sportscheck-Stadtlaufs und den daraus folgenden Umleitungen und Staus in der Innenstadt zur verspäteten Ankunft gekommen war.

Am grünen Tisch bekam das Mitte-Team mit einer 9:0-Wertung die beiden Punkte zugesprochen. Dazu müssen die Blasewitzer eine saftige Geldstrafe von 600 Euro berappen. Dennoch überwiegt im Waldpark die Freude über das Urteil, denn ein Zwangsabstieg hätte das Image des größten Tennisvereins der neuen Bundesländer womöglich nachhaltig geschädigt.

Der sportliche Schaden hält sich in Grenzen. Durch die 0:9-Wertung rutschte Blasewitz in der Abschlusstabelle mit nunmehr 10:6 Punkten vom bisher dritten auf den sechsten Platz ab, doch auch der reicht selbst im schlechtesten Fall zum Klassenerhalt. Dem SV Dresden-Mitte nützt hingegen das 9:0 nichts. Auch mit 6:12 Punkten kommt man vom neunten und damit vorletzten Platz nicht mehr weg. Und der bedeutet für den Neuling nach einjähriger Zugehörigkeit zum ostdeutschen Oberhaus den sofortigen Wiederabstieg.

Aber es wird nun doch einen Aufsteiger in die Regionalliga Südost geben. Nachdem sowohl der Meister RC Sport Leipzig als auch der Vize Leipziger TC ihren Verzicht erklärten, meldete der Freiberger HTC seine Ambitionen an. Die Freiberger verbesserten sich durch überraschende 5:4-Siege beim Leipziger TC und gegen den Dritten Grün-Weiß Nikolassee in der Abschlusstabelle auf den fünften Platz, und der berechtigt noch zum Aufstieg. (mit ald)

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