Die Hängepartie geht weiter
Auch nach dem Ende der Ostliga ist die Entscheidung über die Wertung eines Dresdner Derbys noch unklar – zumindest offiziell.
Sächsische Zeitung von Alexander Hiller Rolf Becker
Dresden. Mit einem großen Programm schloss die Tennis-Ostliga die Punktspielsaison 2017 ab. Für alle Mannschaften ging es noch mal doppelt um Punkte. Bei den Herren verteidigte RC Sport Leipzig den Titel. Nach einem 8:1-Sieg gegen Frohnau gewann RC Sport gestern auch das Stadtderby gegen den härtesten Rivalen Leipziger TC mit 5:4 und beendete die Saison ungeschlagen. Bei den Damen holte Grün-Weiß Nikolassee den Titel.
Die Ausbeute der beiden Dresdner Herren-Mannschaften fiel magerer als erwartet aus. Vor allem der Aufsteiger SV Dresden-Mitte steht nach zwei klaren Niederlagen dicht vor dem Abstieg in die Sachsen-Oberliga. Völlig chancenlos war das Mitte-Team am Sonnabend bei der 1:8-Niederlage Grün-Weiß Nikolassee in Berlin. Hier lag die Truppe um Kapitän Marc-Robert Szelig schon nach den Einzeln 0:6 zurück. Besser schlug Dresden-Mitte gestern auf der heimischen Anlage im Ostragehege gegen den vorjährigen Vizemeister Zehlendorfer Wespen auf. Doch auch da ging man letztlich mit einem 2:4-Rückstand in die Doppel.
Die beiden Punkte für den SV Mitte kamen auf das Konto der beiden Polen Andrzej Mach und Oskar Michalek. Da danach aber die Gastgeber alle drei Doppel verloren, musste auch in diesem Spiel eine deutliche 2:7-Niederlage hingenommen werden. „Wir sind mit zwei Siegen für uns selbst unerwartet gut in unsere erste Ostliga-Saison gestartet. Wir waren uns aber von vornherein klar, dass in dieser Spielklasse ein sehr rauer Wind weht. Für uns geht deshalb die Welt auch nicht unter, wenn wir wieder absteigen müssen“, meint Marc-Robert Szelig. In der aktuellen Tabelle nimmt der SV Dresden-Mitte den neunten und damit vorletzten Platz ein, der den Abstieg bedeuten würde. Doch immer noch steht die Entscheidung aus, wie das Dresdner Derby gewertet wird, zu dem Blasewitz verspätet beim SV Dresden-Mitte erschienen war und das deshalb nicht ausgetragen wurde.
Dadurch kann sich auch Blau-Weiß Blasewitz noch nicht ganz sicher sein, dass der gestrige 7:2-Sieg beim TV Frohnau tatsächlich hundertprozentig den Klassenerhalt bedeutet. Bei einer 0:9-Wertung, von der aktuell ausgegangen wird, würden die Blasewitzer in der Endtabelle auf dem sechsten Tabellenplatz landen. Der würde zum Verbleib in der Ostliga reichen. Immer noch muss das Team aus dem Waldpark aber befürchten, dass das Zuspätkommen als „Nichtantreten“ gewertet wird. Das hätte den Zwangsabstieg zur Folge. Sportlich musste der vorjährige Zweitligist am Sonnabend mit dem 4:5 gegen den Vorletzten Orange-Weiß Friedrichshagen seine dritte Saisonniederlage hinnehmen. Nach den Einzeln lag Blasewitz 2:4 zurück. Die beiden Punkte holten Michal Franek und Juraj Masar. Dagegen mussten nicht nur Oliver Koster, Mareno Heinecke und Paul Trabitzsch Niederlagen einstecken. Auch Michal Schmid verlor das Spitzenspiel gegen Lucas Gerch klar 2:6, 3:6.