Große Vorfreude auf die Freiluftsaison

Tennis-Ostliga der Herren nicht nur zahlenmäßig stark

Dresdner Neueste Nachrichten von Rolf Becker

Dresden. Die Hallensaison der Tennisspieler ist längst noch nicht abgeschlossen. Am ersten März-Wochenende steht in der Pappritzer Halle am Fernsehturm noch ein hochkarätiges Turnier der Damen und Herren auf dem Programm, bei dem es um Punkte für die deutsche Rangliste geht. Und auch in der Wintercup-Oberliga der Damen und Herren ist der letzte Spieltag noch offen.

Aber dennoch richtet sich der Blick auch schon auf die bevorstehende Freiluftsaison. Das umso mehr, als nun die endgültige Zusammensetzung der Ostliga feststeht, für die es ja einige Anträge zur Neueinstufung gab. Die sind nun alle entschieden, und danach steht fest: Die seit 2010 bestehende höchste ostdeutsche Tennis-Spielklasse wird in der Saison 2017 zumindest bei den Herren mit zehn Teams (normal sind acht) nicht nur zahlenmäßig, sondern auch von der Klasse der Teams die stärkste aller Zeiten sein.

Dafür sind vor allem drei Mannschaften „verantwortlich“, die eigentlich auch höher spielen müssten. An erster Stelle natürlich Blau-Weiß Blasewitz. Sportlich hatte das Team aus dem Waldpark auch im dritten Jahr in Folge in der 2. Bundesliga den Klassenerhalt geschafft. Doch kurz vor Ablauf der Frist stellte die Vereinsführung bekanntlich den Antrag auf Rückstufung in die Ostliga, dem inzwischen stattgegeben wurde.

Als klar war, dass die Blasewitzer nach dem Zweitliga-Verzicht auch nicht in der Regionalliga Südost antreten wollen, stand fest, dass dem Leipziger TC 1990 der sechste Platz zum Regionalliga-Klassenerhalt reicht. Aber die Leipziger entschieden sich dafür, doch „lieber“ in der Ostliga zu spielen. RC Sport Leipzig erreichte im vergangenen Jahr mit dem Gewinn des Ostliga-Meisteritels den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte und stand damit als direkter Aufsteiger in die Regionalliga Südost fest, verzichtete aber. Mit dem SV Dresden-Mitte, der im Vorjahr erstmals den Aufstieg in die Ostliga geschafft hat, und dem Freiberger HTC sind noch zwei weitere sächsische Mannschaften sowie fünf Teams aus Berlin vertreten. Das sind Grün-Weiß Nikolassee, Orange-Weiß Friedrichshagen, die Zehlendorfer Wespen, der TV Frohnau und der Berliner SV 1892.

Mit dem Rückzug aus der 2. Bundesliga verfolgen die Blasewitzer das Hauptziel, dem eigenen Nachwuchs Bewährungschancen zu geben. Vor allem handelt es sich dabei um Oliver Koster (21), Paul-Philipp Schön (15), Franz Assmann (14) und Paul Trabitzsch (18). „Wir sind aber auch Realisten, dass sie noch Zeit brauchen. Und wir wollen natürlich in dieser Spielklasse gut bestehen. Dazu müssen wir den Abgang von Christian Haupt, der 15 Jahre lang zu unseren größten Stützen zählte, verkraften. Deshalb sind wir froh, dass wir mit den Tschechen Michal Franek, Ljubomir Majsajdr und Tom Musil sowie dem Slowaken Juraj Masar auch vier Ausländer, die schon in der 2. Bundesliga für uns spielten, weiter verpflichten konnten“, unterstreicht der Blasewitzer Trainer Thomas Völker. Haupt nimmt mit Beginn der Freiluftsaison eine Trainertätigkeit beim TC Friedrichshafen am Bodensee auf.

Der SV Dresden-Mitte konnte sich mit Bartosz Wojnar verstärken. Der 23-Jährige Pole bewies mit dem Einzug ins Endspiel der jüngsten Dresdner Hallenmeisterschaften, wo er sich im Endspiel Christian Haupt nach starkem Kampf geschlagen geben musste, seine Klasse. Mit dem erfahrenen Andrzej Mach (35) und Oskar Michalek (20) hatten zwei Polen schon großen Anteil daran, dass dem Team aus dem Ostragehege im vergangenen Sommer der Aufstieg gelungen ist.

Bei den Damen ist der TC Bad Weißer Hirsch wie im letzten Jahr, als dem Aufsteiger der Klassenerhalt gelang, Dresdner Alleinvertreter in der nur sieben Teams umfassenden Ostliga. Der gehören außerdem mit Grün-Weiß Nikolassee, SC Brandenburg Berlin, Grün-Weiß Lankwitz, Hermsdorfer SC Berlin und TV Frohnau fünf Berliner Teams sowie der Neuling Leipziger SC 1901 an. Die Hirsche müssen den Abgang ihrer im Vorjahr besten Spielerin verkraften. Die 21-jährige Katharina Vogg, die Freundin von Christian Haupt, hat schon Stellung am Bodensee bezogen.

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