Großer Tag für kleines Tennismädchen

Dresdnerin Clara-Marie Schön beim Fedcup ausgezeichnet

von Rolf Becker, Dresdner Neueste Nachrichten

Leipzig. Spätestens seit ihrem Titelgewinn beim Nationalen Deutschen Jüngstenturnier in Detmold, durch den sie inoffizielle deutsche Tennis-Meisterin in der Altersklasse U 9 geworden ist, gilt Clara-Marie Schön (Blau-Weiß Blasewitz) als die seit Langem größte sächsische Hoffnung in dieser Sportart. Damit hat sie es schon einmal geschafft, ein Turnier als Siegerin zu beenden, das vor ihr mit Steffi Graf und Boris Becker schon Deutschlands Tennis-Legenden gewannen.

Für das Wochenende hatte sich die Stiftung zur Förderung des Steffi-Graf-Nachwuchszentrums etwas ganz Besonderes für das kleine Dresdner Mädchen ausgedacht. Das Grundkapital dieser Stiftung resultiert aus der spontanen Spende von Steffis Grafs Preisgeld von 45000 Dollar nach ihrem Sieg beim ersten WTA-Turnier in Leipzig und ist natürlich inzwischen angewachsen. „Wir haben Clara-Marie nach Leipzig zum Fedcup eingeladen, und sind uns sicher, dass wir ihr damit eine große Freude machen. Weil sie da ihre großen Vorbilder live in Aktion sehen kann“, sagt dazu der Stiftungsvorsitzende Wolfgang Lassmann, der zugleich Ehrenpräsident des Sächsischen Tennis-Verbands ist.

Und nicht nur das: Der Schützling von Tomas Jiricka und Thomas Völker wurde zudem mit einer Urkunde, auf der ihre bisher wichtigsten Erfolge aufgeführt sind, und einer finanziellen Zuwendung ausgezeichnet. „Damit wollen wir zur Finanzierung des Trainings und der vielen Wettkampfreisen beitragen“, unterstrich Lassmann. „Dieses Fedcup-Spiel war ein ganz tolles Erlebnis für mich. Ich konnte Angelique Kerber und Andrea Petkovic nicht nur im Spiel beobachten, sondern auch sehen, wie sie trainieren. Damit ist ein kleiner Traum für mich wahr geworden“, zeigte sich Clara-Marie überwältigt.

Ein noch deutlich größerer Traum für sie ist natürlich selbst einmal Fedcup für Deutschland spielen zu können. Doch da ist sie als Neunjährige schon schlau genug zu wissen, dass das nur durch ganz hartes Training zu erreichen ist und bis dahin noch viel Zeit vergehen wird. Übrigens fand es Clara-Marie auch sehr spannend, dass am Stand des Leipziger Sportmuseums in der Halle gezeigt wurde, in welchem Outfit die Tennis-Damen vor 100 und mehr Jahren gespielt haben. So schlüpfte eine Leipziger Studentin in das Tennis-Kleid, das die Dresdnerin Dora Köring 1912 bei den Olympischen Spielen in Stockholm getragen hat, wo sie mit dem Leipziger Heinrich Schomburgk die Goldmedaille für Deutschland gewann.

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