Kein zweites Wimbledon-Wunder

Erstrunden-Aus für Blasewitzerin Tereza Smitkova

Dresdner Neueste Nachrichten von Rolf Becker

London. Vor vier Jahren sorgte eine gewisse Tereza Smitkova in Wimbledon für Aufsehen. Da spielte sich die damals 19-jährige Tschechin beim traditionsreichsten Tennis-Turnier der Welt über die Qualifikation bis ins Achtelfinale und wurde dort erst nach insgesamt sechs Siegen gestoppt. Seit dem vorigen Jahr spielt die Tschechin für Blau-Weiß Blasewitz und zählt seitdem zu den großen Stützen des Zweitligisten, der vor kurzem die Saison in der Gruppe Süd mit dem zweiten Platz abschloss. Beim am Montag begonnenen Wimbledon-Turnier 2018 ist Tereza Smitkova deshalb zum ersten Mal seit ihrem Erfolg 2014 wieder im Hauptfeld vertreten, weil sie für ihrem am 24. Juni errungenen Sieg beim mit 100 000 Dollar Preisgeld dotierten ITF-Weltranglistenturnier im britischen Ilkley von den Veranstaltern mit einer Wild Card bedacht wurde. „Schon der Turniersieg gegen die überwiegend vor mir in der Weltrangliste platzierte Konkurrenz kam letztlich für mich überraschend. Danach hatte ich insgeheim schon auf eine Wildcard für Wimbledon gehofft, aber bestenfalls für die Qualifikation. Von der sofortigen Teilnahme im Hauptfeld hatte ich nie und nimmer auch nur zu träumen gewagt, und mich deshalb umso mehr riesig gefreut“, sagte Smitkova nun in Wimbledon.

Dort konnte die Blasewitzerin ihr „Wunder“ von 2014 aber nicht wiederholen. Denn bereits in ihrem Erstrundenspiel kam für Tereza Smitkova am späten Montagabend mit der 6:7(3:7), 1:6-Niederlage gegen Victoriya Tomowa (Bulgaren) das Aus. Zwar steht auch die ebenfalls 23-jährige Bulgarin, die sich erst über die Qualifikation in das Hauptfeld gespielt hatte, als aktuelle Nummer 135 noch deutlich für Smitkova (168), doch diese Aufgabe schien für die Blasewitzerin lösbar. Deshalb war ihre Enttäuschung nach diesem Spiel, das auch am sehr späten Abend noch bei strahlendem Sonnenschein, aber heftigen Wind über die Bühne ging, auch maßlos enttäuscht: „Ich hatte mir natürlich sehr viel vorgenommen. Verloren habe ich dieses Spiel schon im ersten Satz, den ich hätte gewinnen können und müssen Danach ging einfach nichts mehr.“, meinte Smitkova nach dem nach einer Stunde und 19 Minuten verlorenem Spiel. Damit war auch ihr „Traum“ vom Duell mit der siebenfachen Wimbledon-Siegerin Serena Williams (USA) vorbei, zu dem es im Falle ihres Sieges heute tatsächlich gekommen wäre.

Tröstlich war allerdings das Preisgeld, das Tereza Smitkova trotz ihrer Niederlage in Empfang nehmen konnte. Sie kassierte umgerechnet 44 000 Euro. Damit bekam sie nicht nur deutlich mehr als für ihren Turniersieg in Ilkley, sondern es ist sogar wesentlich mehr, als sie bisher in der gesamten Saison 2018 eingespielt hat. Auch das macht deutlich, welchen Stellenwert Wimbledon im Welttennis hat.

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