Masse und Klasse in der Ostliga

Aufgrund des freiwilligen Abstiegs der Blasewitzer ist die Tennisspielklasse stark wie nie.

Sächsische Zeitung von Rolf Becker

Die Tennis-Freiluftsaison rückt immer näher. Auch in der Ostliga beginnt die Punktspielsaison 2017 schon am 1. Mai. Diese Spielklasse gibt es erst seit 2010.

Sie wurde auf Initiative der ostdeutschen Landesverbände, besonders des sächsischen, nach dem Beschluss des Deutschen Tennis-Bundes zur Neuordnung der Regionalligen eingeführt. Die seit der Wende bestehende Regionalliga Ost wurde abgeschafft und die besten sächsischen Klubs der von Bayern beherrschten Regionalliga Südost zugeordnet. Um den befürchteten Absturz auch vieler leistungsstarker sächsischer Mannschaften in die Landesoberliga abzufedern, wurde die Ostliga installiert. Diese Spielklasse mit Teams aus dem Osten und Berlin verspricht 2017 besonders bei den Männern eine Super-Saison – von der Zahl und auch der Klasse der Vereine her.

Das hat mehrere Gründe. Sachsens Tennis-Krösus Blau-Weiß Blasewitz stellte im Sommer nach dem Klassenerhalt in der 2. Bundesliga überraschend den Antrag auf Zurückstufung der Männer-Mannschaft in die Ostliga. Der Regionalligist Leipziger TC entschied sich auch für eine Liga tiefer. RC Sport Leipzig erkämpfte erstmals den Titel in der Ostliga und dadurch den direkten Aufstieg in die Regionalliga Südost, verzichtete aber darauf. Somit sind drei Mannschaften in der Ostliga 2017 vertreten, die eigentlich höher spielen könnten. Dazu kommen mit dem Freiberger HTC und dem SV Dresden-Mitte, der als Meister der Sachsen-Oberliga erstmals den Aufstieg in die Ostliga schaffte, zwei weitere Teams aus Sachsen. Das hat es davor noch nie gegeben. Hinzu kommen fünf Mannschaften aus Berlin. Dadurch besteht die Männer-Ostliga 2017 aus zehn Teams. Normalerweise sind es acht Mannschaften.

„Als wir uns dafür entschieden hatten, die Anträge auf Rückstufung von Blasewitz und dem Leipziger TC positiv zu bescheiden, mussten wir die Ostliga aufstocken. Sonst wären zu den drei Absteigern noch zwei weitere dazugekommen. Das wäre sportlich nicht zu vertreten gewesen“, sagt Staffelleiter Bernd Wacker. „Das wird auch angesichts der Tatsache, dass wir unserem eigenen Nachwuchs eine Chance geben wollen, eine Riesenherausforderung“, sagt der Blasewitzer Coach Thomas Völker.

Dagegen besteht die Ostliga der Frauen 2017 nur aus sieben Mannschaften. Einziger Dresdner Vertreter ist der TC Bad Weißer Hirsch. Dazu kommen aus Sachsen noch der Aufsteiger Leipziger SC und fünf Teams aus der Hauptstadt.

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