Neue Nummer eins glänzt mit toller Bilanz

Das Blasewitzer Tennis-Ass Tereza Smitkova blickt zufrieden auf die abgelaufene Saison zurück und freut sich auf Wimbledon

Dresdner Neueste Nachrichten von Rolf Becker

Dresden. In der am Wochenende abgeschlossenen Punktspielsaison in der 2. Tennis-Bundesliga bot Blau-Weiß Blasewitz gleich mehrere Neuzugänge auf. Einer davon ist Tereza Smitkova, die als neue Nummer eins großen Anteil daran hatte, dass der Neuling mit einem vierten Platz den Klassenerhalt sicherte. Ihre Bilanz ist mit 5:1-Siegen beeindruckend. Die 22-jährige Tschechin war in allen drei Spielen dabei, die Blasewitz siegreich beendete: Jeweils 6:3 gegen Grün-Weiß Luitpoldpark München und den Zweiten TC Großhesselohe sowie 7:2 gegen Weiß-Blau Würzburg. Im Waldpark führte DNN mit der 1,76 Meter großen Spielerin das folgende Interview.

Frage: Wie fällt Ihre Bilanz nach der ersten Saison bei Blau-Weiß Blasewitz aus?

„Nicht nur weil sie auch sportlich für mich erfolgreich verlief: einfach ganz toll. Ich bin in eine Super-Truppe gekommen, wir verstehen uns ganz prächtig und haben mit Tomas Jiricka, durch den ich überhaupt nach Dresden gekommen bin, einen hervorragenden Trainer. Nicht nur mit den tschechischen Spielerinnen, die ja schon seit Jahren reichlich hier vertreten sind, auch mit den beiden Rumäninnen und natürlich den jungen heimischen Spielerinnen habe ich mich gleich gut verstanden.“

Hatten Sie schon für andere deutsche Mannschaften Punktspiele bestritten?

„Nein, Dresden ist meine allererste Station. Ich kannte es nur vom Hörensagen, dass es in dieser 2. Bundesliga richtig zur Sache geht. Das ist auch tatsächlich eingetreten. Deshalb habe ich mich auch durch die sehr zahlreiche und tolle Unterstützung durch die Zuschauer sehr gefreut. Das waren so auf der sehr schönen Anlage im Waldpark echte Heimspiele für mich.“

Seit wann spielen Sie Tennis und wann stellten sich erste Erfolge ein?

Ich bin in Hradec Kralove (dt.: Königgrätz) aufgewachsen, und habe dort mit sieben Jahren mit dem Tennisspielen begonnen. Erfolge stellten sich bei Junioren-Turnieren sehr schnell ein, und auch der bekanntlich sehr schwierige Übergang zu den Großen gelang mir eigentlich sehr gut. Denn meinen bisher größten Erfolg errang ich mit 19.“

Worum handelt es sich dabei?

„In Wimbledon kam ich im Damen-Einzel bis ins Achtelfinale. Dabei musste ich sogar erst die Qualifikation bestreiten. Das bedeutet, dass ich beim traditionsreichsten Tennis-Turnier der Welt sechs Einzel gewonnen habe. Zu den damals von mir bezwungenen Spielern gehörten die beiden US-Amerikanerinnen Madison Brengle und Coco Vandeweghe. Nach dem Turnier stand ich in der Weltrangliste unter den Top 100, meine beste bisher Platzierung erreichte ich aber erst im April 2015, denn da war ich die Nummer 57.“

Worauf sind Sie außerdem als Tennisspielerin besonders stolz?

„Auf meine bisher einzige Berufung ins tschechische Fedcup-Team. Das ist schon deshalb eine ganz besondere Ehre für jede Spielerin, weil unser Land den Kampf um die bedeutendste Mannschaftstrophäe des Welttennis für Frauen in den letzten sieben Jahren fünf Mal als Sieger beendet hat. Meinen Auftritt hatte ich 2015 in Kanada, und da gewann ich mein Einzel gegen Gabriela Dabrowski.“ (Anm. d. Red.: Die Kanadierin gewann in diesem Jahr mit dem Inder Rohan Bopanna bei den French Open das Mixed.)

Was sind Ihre nächsten sportlichen Ziele?

„Die Rasensaison hat gerade begonnen, und natürlich bereite ich mich jetzt intensiv auf Wimbledon vor. Als aktuelle Nummer 160 der Weltrangliste ist mir auf jeden Fall die Teilnahme an der Qualifikation sicher, doch davor finden noch einige Turniere zur Vorbereitung statt. Übrigens ist Rasen mein liebster Belag, noch deutlich vor Sand, auf dem ich ja das Tennisspielen gelernt habe. Nächstes großes Ziel ist es natürlich, mich in der Weltrangliste wieder deutlich zu verbessern. Ganz klar: Die Top 100 sind mein ganz festes Ziel.“

Zuletzt die sicher interessanteste Frage für unsere Dresdner Tennis-Anhänger: Werden wir Sie auch im kommenden Jahr für Blasewitz in Aktion sehen?

„Das hängt natürlich nicht allein von mir ab. Doch aus meiner Sicht und nach jetzigem Stand: Ich würde liebend gern wieder kommen, denn es war hier alles einfach perfekt.“

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