Ohne ausländische Profis funktioniert der Aufstieg nicht

Blau-Weiß Blasewitz stärkt sein Frauenteam für die 2. Liga auch mit regionalen Talenten. Ein wichtiger Abgang steht fest – aber aus erfreulichem Grund.

Sächsische Zeitung von Rolf Becker

Bei Blau-Weiß Blasewitz laufen die Vorbereitungen für die neue Punktspielsaison schon auf Hochtouren. Bekanntlich ist 2017 beim führenden Tennisverein nicht nur Sachsens, sondern der neuen Bundesländer alles anders als bisher, zumindest was den Leistungssport betrifft.

Die Frauen spielen erstmals seit elf Jahren wieder in der 2. Bundesliga. Der hatten die Männer seit 2014 angehört und auch in diesem Jahr sportlich den Klassenerhalt geschafft, haben sich aber durch Vorstandsbeschluss freiwillig in die Ostliga, also zwei Klassen tiefer, zurückstufen lassen.

Was die Besetzungen der beiden Mannschaften betrifft, gibt es schon erste wichtige Entscheidungen. Dazu der Blasewitzer Cheftrainer Tomas Jiricka: „Bei den Frauen bleibt der Stamm, der in diesem Jahr in der starken Regionalliga Südost überlegen den Staffelsieg und direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft hat, mit einer Ausnahme zusammen, wir brauchen aber in der neuen Spielklasse Verstärkungen, um den Klassenerhalt zu schaffen.“ Von den großen Stützen bleiben Blasewitz die 21-jährige Rumänin Irina Maria Bara, die als Nummer eins in diesem Jahr bei fünf Einsätzen eine 10:0-Bilanz in Einzel und Doppel vorweisen kann, und das 31-jährige tschechische Urgestein Zuzana Zalabska, die schon beim bisher letzten Zweitligajahr 2006 zum ersten Mal dabei war und in diesem Jahr in allen sieben Spielen zum Einsatz kam und alle 14 Einzel und Doppel gewann, weiter erhalten. Auch die 19-jährige Tschechin Miriam Kolodziejeva, die 2016 erstmals für Blasewitz spielte und eine 4:2-Bilanz vorweisen kann, und die 16-jährige doppelte Sachsen-Meisterin Emily Welker (9:3 in diesem Jahr) sind weiter feste Größen im Zweitligateam.

Amiraghyan erwartet ein Baby

 

Nur Ani Amiraghyan, die in diesem Jahr eine tolle 11:1-Bilanz vorweisen kann, fällt aus. Die 23-jährige Armenierin erwartet ein Baby. Laut Jiricka sind aber die notwendigen Verstärkungen schon in Sicht. „Die Verhandlungen mit einer Bulgarin und Tschechin, die jeweils derzeit zu den Top 200 der Weltrangliste zählen, befinden sich auf im fortgeschrittenen Stadium, und auch mit einer starken Deutschen. Dazu zählen weitere heimische Spielerinnen wie Lina Lächler oder Sarah-Maria Richter auch in der 2. Bundesliga zu unserem Aufgebot“, sagt der 39-jährige Tscheche, der bei den Blasewitzern schon seit 2009 als Cheftrainer das sportliche Zepter schwingt.

Die Männer backen 2017 ganz bewusst kleinere Brötchen. Dazu Tomas Jiricka: „Wir verfolgen mit dem Start in der Ostliga das Ziel, unseren eigenen Nachwuchs schrittweise an das Niveau der ersten Mannschaft heranzuführen. Dazu gehören derzeit Paul-Philipp Schön, Franz Assmann und Paul Trabitzsch“, betont der Familienvater. „Die Besetzungen der in der Ostliga vertretenen zehn Teams zeigen aber, dass wir auch in dieser Spielklasse nicht ohne ausländische Profis auskommen. Noch dazu, weil uns Christian Haupt, der 15 Jahre unsere feste Stütze war, mit Ende der Hallensaison verlässt.“ Deshalb ist Jiricka zufrieden, dass mit den Tschechen Michal Franek, der schon seit 2009 ein Blasewitzer ist, Lubomir Majsajdr und Tomas Musil sowie dem Slowaken Juraj Masar vier ausländische Profis, die in diesem Jahr in der 2. Bundesliga zum Einsatz kamen, Blasewitz weiter die Treue halten.

 

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