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TC Blau-Weiß Blasewitz: Teammanager ist "sehr stolz auf diese tolle Truppe"

Interview von Rolf Becker

Seit 2010 ist der Rechtsanwalt Sven Grosse Teammanager der Tennis-Herren von Blau-Weiß Blasewitz sowie Vorsitzender des Fördervereins des führenden Tennisclubs in Sachsen. Beide Funktionen bekleidet der 49-Jährige ehrenamtlich. Nach Abschluss des letzten Spiels der Saison 2015, mit dem durch den 7:2-Sieg gegen Uttenreuth im Waldpark in der Gruppe Süd der 2. Tennis-Bundesliga der dritte Rang und damit die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte feststand, blickt Sven Grosse im Gespräch mit den DNN auf die Spielzeit zurück.

Stimmt es, dass Sie für dieses Spiel Ihren Urlaub auf Sylt unterbrochen haben?

Ja, das ist richtig. Sicher hätte ich den Urlaub eine Woche zuvor noch nicht angetreten, wenn die Mannschaft da nicht schon den Klassenerhalt praktisch perfekt gemacht hätte. Aber man sollte es ja auch nicht vollkommen mit Frau und den Kindern, die sich auf diesen Urlaub so gefreut haben, verderben.

Wie bewerten Sie dieses Abschneiden im zweiten Jahr der neueren Zweitliga-Geschichte des Clubs?

Ich bin sehr stolz auf diese Truppe. Denn dieser dritte Platz übersteigt meine Erwartungen noch. Vor allem diese Gruppe Süd der 2. Bundesliga ist enorm stark. Das wird schon darin deutlich, dass die beiden Neulinge Iphitos München und Waldau Stuttgart, Mannschaften von Tennisclubs also, die zu den traditionsreichsten Deutschlands zählen, sofort wieder absteigen müssen. Und auch TV Reutlingen, der Absteiger aus der Bundesliga, muss als Siebenter noch um den Klassenerhalt bangen. Ganz besonderer Dank gilt unseren Sponsoren, von denen uns einige schon viele Jahre die Treue halten. Denn ohne Geld ist Spitzensport auch im Tennis unmöglich.

Was war entscheidend, dass die Mannschaft so erfolgreich war?

Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass alle elf eingesetzten Spieler mit Siegen im Einzel oder Doppel am Erfolg der Mannschaft Anteil hatten. Sehr froh bin ich in diesem Zusammenhang, dass Christian Haupt, der seit 2002 unserem Verein die Treue hält und mit 31 Jahren inzwischen ältester Spieler ist, mit 4:4 Punkten eine sehr ordentliche Bilanz erreicht hat. Als einziger der neun Zweitligisten sind wir zu jeder Partie mit sieben Spielern angetreten, konnten also im Doppel immer noch reagieren, wenn einer formschwach, erkrankt oder sich im Einzel verletzt hat. Dazu haben wir mit dem bereits langjährig tätigen Tschechen Tomas Jiricka einen sehr guten Cheftrainer. Ganz wichtig war, dass auch unsere Asse immer zur Stelle waren, wenn wir sie brauchten, und andere Interessen zurückgestellt haben.

Können Sie dafür Beispiele nennen?

Als Andrej Martin beim ATP-Turnier im niederländischen Scheveningen am Freitag im Viertelfinale ausgeschieden war, habe ich ihn angerufen, dass wir ihn dringend für das Spiel am Sonntag gegen Reutlingen brauchen könnten. Dabei wusste ich, dass er schon am Montag danach zum nächsten Turnier im italienischen Biella sein muss. Martin ist gekommen, hat mit seinem gewonnenen Einzel einen ganz wichtigen Punkt für uns geholt und ist dann noch am Abend von Dresden über München nach Mailand geflogen. Uladzimir Ignatik ist am letzten Spieltag sofort als Spitzenspieler eingesprungen, obwohl für die Partie gegen Uttenreuth Andrej Martin vorgesehen war. Doch an diesem Tag bestritt der ja das Endspiel in Liberec in Tschechien.

Warum kam ausgerechnet Norbert Gombos, der vorm Beginn dieser Saison noch groß als die neue Nummer eins angekündigt wurde, als einziger nicht zum Einsatz?

Diese Frage ist mir im Laufe der Saison oft gestellt worden. Etwa mit dem Hintergedanken, dass der Slowake nur eine Luftnummer war. Doch dem ist überhaupt nicht so. Im Gegenteil: Gombos sollte schon im ersten Spiel am 12. Juli gegen Weinheim spielen, und alles war aus unserer Sicht wasserdicht abgestimmt. Doch dann verfügte der slowakische Verband, dass er bereits am Sonntagfrüh mit dem Daviscup-Team zum Spiel gegen Rumänien nach Constanta fliegen muss.

Wie wichtig ist diese 2. Bundesliga für den Dresdner Sport?

Zu den vier Punktspielen kamen insgesamt etwa 1500 Zuschauer auf die Anlage im Waldpark. Das sagt eigentlich schon alles. Auch der Weißrusse, die Tschechen und Slowaken im Team haben sich zu echten Publikumslieblingen entwickelt. Und auch das ist wichtig: Unsere hoffnungsvollen Talente können keinen besseren Anschauungsunterricht als diesen bei den Zweitligaspielen bekommen.

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