Vorzeige-Ostklub zeigt neues Gesicht

Mit vier Neuen starten die Tennis-Männer aus Blasewitz in die 2. Bundesliga. Alle zählen zu den besten 500 Spielern der Welt.

von Rolf Becker, Sächsische Zeitung

Der Teammanager ist sich sicher. „Wir sind gut gerüstet für unsere dritte Saison in der 2. Tennis-Bundesliga der Männer“, sagt der Blasewitzer Macher Sven Grosse. Nach Ablauf der Wechselfrist steht der Kader der am höchsten spielenden Tennis-Mannschaft der neuen Bundesländer.

 

Den drei Abgängen stehen vier Zugänge gegenüber. Dabei ist der Wechsel von Norbert Gombos zum Erstligaabsteiger TC Brückmühl-Feldkirchen in Wirklichkeit kein echter Abgang, denn der 25-jährige Slowake bestritt in der vorigen Saison kein einziges Spiel für die Dresdner. Dazu bekamen die beiden Tschechen Marek Michalicka (29) und Dusan Lojda (28) keinen neuen Vertrag beim Waldpark-Team. Mit beiden wird es aber in dieser Saison ein Wiedersehen geben, denn sie spielen künftig bei Zweitliga-Rivalen der Blasewitzer: Michalicka beim TC Weinheim, Lojda beim Aufsteiger Spvgg Hainsacker.

 

Für sie kommen vier Tschechen neu ins Blasewitzer Aufgebot, die durchweg deutlich jünger sind als die drei Abgänge. Das sind Jan Satral (25), der im Vorjahr für den Südwest-Regionalligisten TC Radolfzell spielte, Vaclav Safranek (21/Hainsacker), Zdenek Kolar (19), der erstmals für einen deutschen Verein spielt, und Tomas Musil (24) vom Chemnitzer TC Küchwald. Letzterer ist aber vorrangig für die in der Sachsen-Oberliga spielende zweite Blasewitzer Mannschaft vorgesehen.

 

Der Blasewitzer Cheftrainer Tomas Jiricka erläuterte seine wichtigsten Kriterien bei der Spieler-Auswahl. „Wir wollen immer eine Mannschaft mit Zukunft formieren, die möglichst über mehrere Jahre zusammenbleiben kann. Den Neuen traue ich dies nicht nur zu, sie haben alle das Potenzial, sich noch deutlich zu entwickeln, obwohl sie jetzt schon zu den Top 500 der Welt zählen“, betont der Tscheche, der von einem Neuen besonders angetan ist. „Ein besonders großes Talent ist Zdenek Kolar. Wer in Tschechien Jugendmeister wird, der hat schon einiges drauf.“ Das bewies Kolar erst unlängst beim ITF-Turnier im kroatischen Opatija, wo er Peter Torebko, der 2010 und 2011 zwei Jahre die Nummer eins der Blasewitzer war, klar mit 6:4, 6:4 bezwang.

 

Wie gehabt zählen der 26-jährige Slowake Andrej Martin (seit 2013), der 25-jährige Weißrusse Uladzimir Ignatik (2014) und der 23-jährige Deutsche Peter Heller (2015) zum Stammsechser. Der wird damit komplett von Top-500-Spielern der Weltrangliste gebildet. Aktuell nimmt Martin den 127., Ignatik den 213., Satral den 239, Safranek den 352., Kolar den 481. und Heller den 492. Platz ein. Fest zum Aufgebot des Teams aus dem Waldpark gehören weiter der 27-jährige Tscheche Michal Schmid, der bereits seit 2012 für Blau-Weiß spielt, Urgestein Christian Haupt (32) sowie mit Michal Franek (27) und Lubomir Majsajdr (27) zwei weitere Tschechen, die den Blasewitzern schon sehr lange die Treue halten.

 

Ist mit dieser Besetzung nach den sehr guten Ergebnissen der letzten Jahre – Platz vier 2014, Rang drei 2015 – ein weiterer Schritt nach vorn möglich? „Wir bleiben bescheiden. Auch diesmal bleibt der sichere Klassenerhalt das wichtigste Ziel. Und damit stapeln wir bei einem Blick auf die Konkurrenz, die sich ebenfalls durchweg verstärken konnte, durchaus nicht tief. Das kann ich jedenfalls den Dresdner Sportfans versprechen: Sie werden auch in diesem Sommer auf unserer Anlage im Waldpark großartiges Tennis erleben“, sagt Sven Grosse. Die Blasewitzer bestreiten in der Gruppe Süd der 2. Bundesliga vier Heimspiele: Gegen den Vorjahresvierten TC Großhesselohe sowie das Aufsteiger-Trio Hainsacker, Ludwigshafen und Amberg am Schanzl.

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