Waldpark-Team setzt weiter auf ausländische Profis

Nach dem freiwilligen Abstieg in die Tennis-Ostliga bleibt der Aderlass in Blasewitz aus. Fünf Profis stellt der Verein auf.

Sächsische Zeitung von Rolf Becker

Mit Superlativen sollte man sehr sparsam umgehen. Auch im Sport. Oder gerade dort. Doch die schon seit Bekanntwerden der Zusammensetzung der Tennis-Ostliga getroffene Einschätzung, dass diese erst seit 2010 bestehende Spielklasse zumindest bei den Männern noch nie zuvor so stark besetzt war wie in der nun schon unmittelbar bevorstehenden Saison, erhärtet sich nach den nun vorliegenden mannschaftlichen Besetzungen noch.

Bekanntlich spielen in diesem Jahr in der Männer-Ostliga allein drei Mannschaften, die eigentlich höher antreten könnten. Zuallererst natürlich Blau-Weiß Blasewitz. Das Team aus dem Waldpark hatte im Vorjahr den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft, ließ sich aber zurückstufen. Der Leipziger TC hatte nach Abschluss der Punktspiele in allen Spielklassen doch noch den Klassenerhalt in der Regionalliga Südost geschafft, wollte aber dennoch lieber absteigen. Schließlich verzichtete der Ostliga-Meister RC Sport Leipzig auf den direkten Aufstieg in die Regionalliga Südost, der den Leipzigern laut Reglement zugestanden hatte.

Damit ist auch Sachsen so stark wie nie zuvor in der zehn Mannschaften umfassenden Ostliga der Männer vertreten, denn auch der Freiberger HTC und der Aufsteiger SV Dresden-Mitte spielen in dieser höchsten ostdeutschen Spielklasse. Die Meldelisten brachten vor allem bei den Blasewitzern eine doch gehörige Überraschung. Denn der nach der freiwilligen Rückstufung zu befürchtende Aderlass ist weitgehend ausgeblieben. Mit dem Slowaken Andrej Martin, der aber im Vorjahr kein einziges Spiel bestritt, und dem Weißrussen Uladzimir Ignatik, der zum Zweitligisten TC Großhesselohe wechselte, haben zwar zwei der bekanntesten Asse den Verein verlassen. Doch nicht weniger als fünf ausländische Profis, die im Vorjahr in der 2. Bundesliga zum Einsatz kamen, halten dem Team aus dem Waldpark die Treue. Das sind die Tschechen Michal Smid, Michal Franek, Lubomir Majsajdr und Tomas Musil sowie der Slowake Juraj Masar. Mit dem 19-jährigen Adam Kalivoda ist sogar noch ein weiterer junger Tscheche hinzugekommen. Damit nehmen wie im Vorjahr in der 2. Bundesliga ausländische Profis die sechs Stammplätze bei den Blasewitzern ein. Dennoch will der Verein seinem mit dem Rückzug in die Ostliga verkündetem Ziel, eigenen Nachwuchsspielern eine Chance zu geben, treu bleiben. Erste Anwärter dafür sind Oliver Koster. Mark Tanz und Mareno Heinecke sowie von den noch jüngeren Talenten Paul-Philipp Schön, Paul Trabitzsch und Franz Assmann.

Auch der absolute Ostliga-Neuling SV Dresden-Mitte bietet auf den ersten sechs Positionen neben dem aktuellen Dresdner Bezirksmeister Marc-Robert Szelig, der an fünfter Stelle rangiert, nur Ausländer auf. Darunter mit den Polen Bartosz Wojnar als neuer Nummer eins und Kamil Kaleta zwei Neuzugänge. Dahinter zählen mit dem mehrfachen Dunlop-Cup-Ost-Sieger Andrzej Mach und Oskar Michalak zwei weitere Polen sowie der Tscheche Vladimir Reznicek zum Sechser-Stamm.

Bei den Frauen, bei denen nur sieben Mannschaften der Ostliga angehören, ist Bad Weißer Hirsch der einzige Dresdner Vertreter. Die Hirsche haben mit Katharina Vogg, die mit ihrem Freund Christian Haupt zum TC Friedrichshafen an den Bodensee ging, die erfolgreichste Spielerin des letzten Jahres verloren. Für sie wurde mit Tereza Vodickova eine weitere Tschechin verpflichtet. Mit der erst 15-jährigen Vendula Zizkova und Jana Kustkova führen zwei junge Tschechinnen das Hirsche-Team noch vor der früheren sächsischen Landesmeisterin Louisa Werner auch an.

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