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„Weggang hat ausschließlich berufliche Gründe“
Sachsens Tennis-Rekordmeister Christian Haupt spricht über seinen Abschied nach 14 Jahren beim TC Blau-Weiß Blasewitz
Seit wann spielen Sie Tennis und wann stellten sich erste Erfolge ein?
Haupt: Ich bin in Schkeuditz aufgewachsen und habe mit sechs Jahren in Leipzig mit dem Tennisspielen begonnen. Dieser Sport hat mir gleich gut gefallen, zumal sich auch schnell Erfolge einstellten. Mit elf habe ich in Chemnitz bei den Ostdeutschen Hallenmeisterschaften den Titel in der Altersklasse U 12 erkämpft und damit meinen ersten größeren Erfolg gefeiert.
Seit wann sind Sie Dresdner, und wie kam es dazu?
Mit 16 Jahren hatte ich es beim Leipziger SC 1901 schon in die in der Regionalliga Ost spielende Herrenmannschaft geschafft und wir konnten auch die Klasse halten. Doch der Verein zog sich aus dieser Spielklasse zurück, und ich habe 2001 noch eine Saison für die Leipziger in der Verbandsliga gespielt. 2002 bin ich nach Dresden zu Blau-Weiß Blasewitz gekommen, und habe diese Entscheidung nie bereut. Von da an habe ich immer der ersten Mannschaft angehört, ganz gleich in welcher Klasse. Vier Jahre davon in der 2. Bundesliga, und das waren Highlights.
Stichwort Bundesliga: Gibt es Zusammenhänge zwischen Ihrem Weggang und der Entscheidung des Vereins die Herren aus der 2. Bundesliga zurückzuziehen?
Nein, wirklich nicht. Natürlich habe auch ich etwas bedauert, dass nun sicher für absehbare Zeit kein großes Herren-Tennis in Dresden mehr zu sehen sein wird, aber bis zu einem gewissen Maße kann ich diese Entscheidung auch nachvollziehen. Enttäuscht war ich allerdings darüber, dass ich sie durch die Zeitung erfahren habe.
Seit wann haben Sie sich neben ihrer erfolgreichen sportlichen Laufbahn auch schon als Trainer ausprobiert ?
Mit relativ jungen Jahren war für mich schon ziemlich klar, dass Tennis auch meine berufliche Zukunft sein könnte. Und ich hatte da ja im Blasewitzer Club auch echte Vorbilder wie Lars und Melanie Rehmann, Peter Mayer oder Florian Jeschonek, von denen ich mir vieles abgucken konnte. So habe ich nacheinander alle Trainer-Lizenzen erworben C, B und dann auch die A-Lizenz des Deutschen Tennis Bundes. Besonders bei der der A-Lizenz, die höchste, die es im deutschen Tennis gibt, bin ich von den Verantwortlichen des TC Blau-Weiß Blasewitz sehr stark unterstützt worden, ganz besonders vom früheren Präsidenten Peter Gorka.
Wo konnten Sie bisher Trainererfahrungen sammeln?
Besonders in unserer clubeigenen Tennisschule Blau-Weiß, wo ich mich hauptsächlich mit jungen Spielerinnen und Spielern beschäftige. Dazu zählt auch die mehrfache Sachsen-Meisterin Marlene Herrmann, die seit diesem Herbst in den USA studiert, und mit dem elfjährigen Friedrich Frien ein hoffnungsvolles Talent.
Was gab nun den Ausschlag für den Wechsel an den Bodensee? Hat auch Ihre Freundin Katharina Vogg, die ja vor drei Jahren vom Bodensee nach Dresden gekommen ist und in diesem Jahr sehr erfolgreich für die Hirsche-Damen in der Ostliga gespielt hat, bei der Auswahl des Standorts eine Rolle gespielt?
Der TC Friedrichshafen ist ein sehr renommierter Tennisverein mit etwa 500 Mitgliedern. Neben einer schönen Tennisanlage verfügt er über eine eigene Halle. Natürlich hat mir Katharina diese Entscheidung viel einfacher gemacht. Denn sie kommt ja von dort und kennt auch das gesamte Umfeld.
Worin besteht Ihre künftige Aufgabe?
Für den Verein trainiere ich die erste Herren- und Damen-Mannschaft sowie ausgewählte Kinder und Jugendliche. Dazu werde ich als Trainer auch selbstständig tätig, auch eine neue Aufgabe, auf die ich mich sehr freue.
Werden wir Sie auch weiter als Aktiven erleben, vielleicht auch in Dresden?
Auf jeden Fall werde ich die Punktspiele für die in diesem Jahr in die Württemberg-Liga aufgestiegene erste Herrenmannschaft des TC Friedrichshafen bestreiten. Sicher auch das eine oder andere Turnier bei den Aktiven und Senioren. Ob auch eins in Dresden oder zumindest Sachsen dabei ist, das wird sich zeigen. Immerhin liegen zwischen Dresden und Friedrichshafen über 600 Kilometer.
Interview: Rolf Becker