Die Möbelwelt Zick Open 1997 und 1998

Im letzten Teil unserer Serie hatten wir Euch von den Robinson Open und dem Beginn der ATP-Turniere im Waldpark berichtet. Nach vier Jahren mit Michael Mronz an der Seite von Peter Gorka und Robinson als Titelsponsor endete das Engagement. Es stellte sich die Frage, ob wir es schaffen würden, das Turnier in Eigenregie weiterzuführen. Bei einem Treffen mit der ATP in Monte Carlo 1996 gelang es Peter Gorka, das "Go" von der ATP zur Fortführung zu erhalten. Nun musste jedoch noch ein neuer Titelsponsor gefunden werden.

"Damals spielte Peter Zick bei uns in der 1. Herrenmannschaft und auch sein Vater war selbst Spieler und tennisverrückt. Mit seinem Unternehmen, der Möbelwelt Zick, war er deutschlandweit vertreten und stieg bei uns als Hauptsponsor ein", erinnert sich Peter Gorka. "Für mich stand nun noch die Frage: Packe ich das organisatorisch allein? Aber zum Glück fand ich in Bernhard Stradner einen guten Freund und Partner an meiner Seite." Bernhard Stradner betrieb zu der Zeit eine Tennisschule hier und er verfügte über perfekte Englischkenntnisse, was Peter in den Verhandlungen mit der ATP und internationalen Kontakten sehr half.

Zwischenzeile: Daniel Leßke durfte in der Quali ran

Auch in die Infrastruktur wurde kräftig investiert, der Eventbereich vergrößert, Stromleitungen wurden verstärkt und viel Geld in neue VIP-Zelte gesteckt. "Wir haben damals die Infrastruktur für den Verein auch langfristig verbessert, so dass wir über das Turnier hinaus davon profitiert haben", so Peter Gorka.

Zwei Jahre lang lief das Dresdner ATP-Turnier unter dem Namen "Möbelwelt Zick Open". 1997 sicherte sich Dick Norman den Titel - im Endspiel besiegte der Belgier Julian Alonso 6:4 und 6:4. Damals schlug auch Lars Rehmann in Dresden auf, der später lange Zeit als Tennistrainer bei uns arbeiten würde. Er erhielt damals eine Wild Card und verlor gegen Alex Lopez-Moron 3:6 und 4:6. Und auch ein Eigengewächs durfte sich beim ATP-Turnier mit den Großen messen: Daniel Leßke schlug damals als 15-Jähriger in der Qualifikation auf. Er verlor in der ersten Runde gegen den Spanier Joaquin Munoz-Verbandes. Zudem bestritt Lars Kabiersch - damaliger Spieler bei uns - die erste Runde der Quali. Er unterlag Markus Fall. 1998 holte sich dann der Deutsche Dirk Dier den Turniersieg, er setzte sich damals im rein deutschen Endspiel gegen Markus Hantschk 0:6, 6:1, 6:4 durch.

Das Beste für die Kinder: Verkürzter Schuleinsatz!

Weit mehr als 100 Helfer aus dem eigenen Verein waren über eine Woche lang im Einsatz, um das Turnier als Ballkinder, Linienrichter, im Pressebüro, am Players Desk, an den Eingängen, auf den Plätzen und im Hintergrund zu unterstützen. "Es war ein großer Akt, allein jedes Mal 60 bis 80 Ballkinder von der Schule freizustellen. Zudem hatten wir Flutlichtspiele, so dass auch unsere Jüngsten lange im Einsatz waren." Wobei die meisten Ballkinder die Zeit besonders deshalb herrlich fanden - Schulfreistellungen, juhu!

Nach zwei Jahren war es der Möbelwelt Zick wirtschaftlich nicht mehr möglich, das Turnier zu unterstützen. "Wir haben dann einige Verhandlungen mit neuen Titelsponsoren geführt und waren weit vorangeschritten, mussten dann aber doch kurz vor Ultimo quasi eine Absage hinnehmen. Das war natürlich erst einmal eine große Enttäuschung", erinnert sich unser heutiger Ehrenpräsident. Bis 2005 sollte es dauern, bis in Dresden wieder ATP-Tennis zu erleben sein würde. Davon berichten wir Euch in unserer nächsten Serie.